Bücherecke 2019

Der smarte Ruhrgebietsführer.

Achim Nöllenheidt: RuhrTOUR. Der smarte Ruhrgebietsführer. Kirchen & Klöster. Klartext, Essen 2019, 120 S., ISBN 9783837520798, € 13,95 Achim Nöllenheidt: RuhrTOUR. Der smarte Ruhrgebietsführer. Industriekultur. Klartext, Essen 2019, 120 S., ISBN 9783837520804, € 13,95 Achim Nöllenheidt: RuhrTOUR. Der smarte Ruhrgebietsführer. Museen. Klartext, Essen 2019, 120 S., ISBN 9783837520811, € 13,95 Achim Nöllenheidt: RuhrTOUR. Der smarte Ruhrgebietsführer. Natur pur. Klartext, Essen 2019, 120 S., ISBN 9783837520828, € 13,95 Kompakte Reiseführer sind in. Der Verfasser empfiehlt in den vier Bändchen 70 Kirchen und Klöster, 59 Standorte der Industriekultur, 68 Museen und 55 Naturerlebnisse. Dabei werden in einem handlichen Format für jeden Standort nützliche Basisinformationen wie Adresse, Öffnungszeiten, Internetzugang und eventuelle Führungen sowie Informationen in Text und Foto gegeben. Offensichtlich sind die Bände als Appetizer für Interessierte zu verstehen, denn die Informationstexte sind nicht selten mehr als kurz, smart heißt hier minimalistisch. Wenn es aber denn so sein soll, hätte man den Interessenten wenigstens qualitativ hergestellte Übersichtskarten gönnen können. Da die Standorte in den beigegebenen Karten nicht lagegerecht dargestellt sind, ist es kaum möglich, individuelle Routen zusammenzustellen. Durch den Bund gehend die Innenseiten der Pappumschläge für diese Karten zu nutzen ist zudem eine editorische Katastrophe. Dies ist ebenso wenig smart wie die für Größe und Inhalt der Bändchen völlig überzogenen Preise.
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Woanders is auch scheiße! Das Ruhrgebiet in den 1980er Jahren.

Reinhard Krause. Mit einem Vorwort von Frank Goosen. Emons-Verlag, Köln 2017, 240 S., zahlr. Abbn., ISBN 9783740802318, € 35,00 Die Musik der Achtziger Jahre war furchtbar, die Mode auch und erst recht die Frisuren. Die 1980er waren aber auch Lebenszeit, anderswo wie im Ruhrgebiet. Auch hier war es eine merkwürdige Zeit; mit Frank Goosen war das Alte noch nicht ganz weg und das Neue noch nicht ganz da. Der Fotograf Reinhard Krause öffnete Umzugskartons und stellte seine Bilder jener Zeit, in der Umbruch und Stillstand gleichzeitig waren, zu diesem Bildband zusammen. Es treten zwar auch Arbeiter auf, die für den Erhalt der Arbeitsplätze auf die Straße gehen, aber vor allem sind es private und intime Bilder zum Lebensgefühl jener Jahre. Seltsames wie „Mister Pilswampe“, Herrenkarneval in Recklinghausen und das Männerballett im Revierpark Vonderort steht neben Idyllen wie Sonnenbaden unter Autobahnbrücken und den wunderbar heimeligen Gegensätzen wie Fußballspielen im Schatten des Hochofens oder wie Leben hinter Schallschutzwänden und in den Hochhaussiedlungen der zeitgenössischen Stadterneuerungsprojekte. Das Grauen der Möbelabteilung der Ausstellung „Mode, Heim und Handwerk“ von 1980 steht neben liebevollen Erinnerungen an Büdchen, altbackene Reklameschilder und Telefonzellen im Postamt sowie an Lebensgefühle, die sonnenbräunte Männer im Grugabad, das Generationen umspannende Vergnügen der Cranger Kirmes, Kneipen-Turniere im Skat oder das Abtanzen in Sigis Kalei vermittelten und Mutti isst Tutti frutti bei Toscani. Frank Goosen steuert sein Lebensgefühl jener Jahre und den Titel bei. Schwelgen Sie in Erinnerungen!
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Zeit-Räume Ruhr. Erinnerungsorte des Ruhrgebiets.

Stefan Berger, Ulrich Borsdorf, Ludger Claßen, Henrich Theodor Grütter, Dieter Nellen (Hg.), Klartext, Essen 2019, 942 S., ISBN 9783837519280, zahlr. Abbn., € 39,95 Das seit dem Ende des Kulturhauptstadtjahrs vorangetriebene Projekt „Erinnerungsorte des Ruhrgebiets“ findet mit diesem gewichtigen Band seinen Abschluss. In mehreren Diskussionsstufen und unter Mithilfe der Bürger der Region wurden 266 Erinnerungsorte zusammengetragen, teils konkret lokalisierbar Orte, teils durch Ereignisse und Themen aufgefüllte Bezugspunkte. Aus diesen wurden für diesen Band – ausdrücklich nur bedingt repräsentativ – 49 Erinnerungsorte ausgewählt und den Leitthemen „Landschaft und Stadt“, „Menschen und Typen“, „Industrie und Arbeit“, „Kultur und Freizeit“, „Krisen und Konflikte“ sowie „Mediale Erinnerungsorte“ zugeordnet. Die Herausgeber überführen in der Einleitung die Erinnerungsorte konzeptionell zwar in fluide Zeit-Räume, das Buch bleibt dennoch ein Kaleidoskop unterschiedlicher Themen mit bedingten raumzeitlichen Zusammenhängen, wenngleich für den Sach- oder Regionskundigen mit hohem Erinnerungswert.
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Großstadt gestalten. Stadtbaumeister an Rhein und Ruhr.

Markus Jager/Wolfgang Sonne (Hg.), DOM publishers, Berlin 2016, 237 S., zahlr. Abbn., ISBN 9783869225364, € 38,00 Nur unterbrochen vom Ersten Weltkrieg und den unmittelbaren Nachkriegsjahren, war die Zeit zwischen etwa 1890 und dem Zweiten Weltkrieg für die heutigen Großstädte an Rhein und Ruhr eine Phase wesentlicher architektonischer und städtebaulicher Prägung sowie der Entwicklung einer auf zum Teil umfassenden Plänen basierenden Stadtentwicklung. Als Ergebnisband der 6. Dortmunder Vorträge zur Stadtbaukunst im Jahre 2015 werden diese bis heute nachwirkenden Phasen der Stadtentwicklung für die Städte Köln, Düsseldorf, Essen, Bochum und Dortmund dargestellt. Die Städte an Rhein und Ruhr erfuhren in diesen Jahren mit ihrer Industrialisierung ein starkes Bevölkerungswachstum mit den entsprechenden Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt und für eine geordnete Flächenentwicklung. Sie begannen sich ein monumentales Verwaltungszentrum zu geben und nahmen zeitgenössische städtebauliche Trends begierig auf, in dem Bestreben ganz normale Großstädte zu werden. Das Buch schließt mit einer Diskussion aktueller Vertreter der regionalen Stadtplanung über das Vermächtnis der Stadtbaumeister jener Jahre ab. Das Buch ist sehr gut ausgestattet; hervorzuheben ist insbesondere die qualitativ hochwertige Reproduktion teilweise wenig bekannter Pläne und Karten.
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Der Wettbewerb Gross-Berlin 1910. Die Entstehung einer modernen Disziplin Städtebau.

Markus Tubbesing, Wasmuth Verlag, Tübingen 2018, 329 S., zahlr. Abbn., ISBN 9783803007810, € 54,00 1910 wurde Berlin zum Schauplatz eines städtebaulichen Großereignisses, des Wettbewerbs Groß-Berlin. Zwar gab es dieses Berlin noch nicht als Verwaltungseinheit, jedoch schon als dynamisch wachsende Metropolregion, der es eine städtebauliche Ordnung zu geben galt. Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich zunächst mit der Entstehung von Groß-Berlin sowie mit den großen städtebaulichen Fragen der damaligen Zeit (Planungskompetenz, Wohnungsfrage, Bodenfrage, Freiflächenfrage, Wasserstraßen), um sich dann der Entstehung der Disziplin Städtebau als einer integrativen Querschnittswissenschaft im Spiegel der Strömungen um 1900 zuzuwenden. Danach werden in großer Breite die verschiedenen städtebaulichen Entwürfe des Wettbewerbs vorgestellt, die verschiedene Ansichten zur Bewältigung von Großstadtproblemen und –anforderungen widerspiegeln. Eine Schlussbetrachtung widmet sich den Auswirkungen für Groß-Berlin einerseits und die Entwicklung des Städtebaus als Disziplin andererseits. Diese beiden spannenden Themen und die insgesamt gute Ausstattung machen die Veröffentlichung attraktiv.
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Hidden Costs. Ewigkeitslasten.

Robert Laube, Fotografien von J. Henry Fair. Klartext, Essen 2018, 119 S., zahlr. Abbn., ISBN 9783837520521, € 19,95 Dies ist ein Band voller attraktiver, ästhetischer (Landschafts-)Fotografien. Erst durch deren Titel und/oder auf den zweiten Blick wird deutlich, dass es sich bei ihnen um künstliche Verformungen der Naturlandschaften oder um Umweltzerstörungen handelt, und meist um nachhaltige bzw. irreversible, die als „versteckte Kosten“ bei der Produktion unserer Güter entstanden sind – verschmutzte Luft, verschmutztes Wasser, zerstörte Lebensräume. Je abstrakter die Bilder dieses Bandes sind, umso größer ist die verstörende Diskrepanz zwischen belastendem Inhalt und formaler Ästhetik – bei Abwasserteichen eines Braunkohlebergwerks, beim Gülle-See aus Schweinefäkalien, bei den Bauxit-Abfällen aus der Aluminiumproduktion oder bei der Berghalde einer arktischen Eisenmine.
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Verlöschendes Industriezeitalter.

Ingrid Krau, Wallstein-Verlag, Göttingen 2018, 144 S., ISBN 9783835332553, € 14,90 Ingrid Krau gibt eine gedrängte Übersicht über den langen Strukturwandel des Ruhrgebiets, teilweise fokussiert auf Duisburg und Gelsenkirchen. Dabei berichtet sie über die Fehlentscheidungen der Großindustrien, die nur zögerlichen Ansätze eines wirtschaftlichen Wandels und eine Stadterneuerung, die retrospektiv als verfehlt oder schädlich angesehen wurde. Sie akzeptiert die neue Ästhetik der Industriekultur, hält jedoch das neue Marketing für falsch und folgt hinsichtlich der Landmarken auf den Halden eher dem üblichen Vorwurf der „Festivalisierung“. Ihre Einschätzung einer ähnelt der des Buches „Viel erreicht, wenig gewonnen“ von Bogumil u.a., ohne jedoch dessen analytische Qualität zu erreichen. Dort wie hier stehen die anhaltenden ökonomischen Schwächen und Fehlentwicklungen im Vordergrund, wohingegen die sozialen und ökologischen Leistungen des regionalen Strukturwandels eher kleingeredet und als letztlich nicht zielführend erachtet werden. Die durchgängig pessimistische Grundstimmung wird am Ende des Buches ein wenig aufgebrochen durch ein Plädoyer für eine breite Bildungsoffensive zur Förderung eines neue regionalen Humankapitals.
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Archäologische Spuren zum Bergbau in Essen. Vom Steinbeil bis zur Grubenlampe.

Detlef Hopp (Hg.), Klartext, Essen 2019, 152 S., zahlr. Abbn., ISBN 9783837520705, € 14,95 Der Beitrag des Essener Stadtarchäologen zum Ende des Ruhrbergbaus ist eine Bestandsaufnahme der einschlägigen archäologischen Befunde im Essener Stadtgebiet von der Frühgeschichte bis ins Industriezeitalter. In zeitlicher Abfolge werden die einzelnen Grabungs- und Fundstellen vorgestellt, gelegentlich unterbrochen durch kurze vertiefende Artikel zu Umweltschäden, zur Kriegsgräberstätte der Zeche Graf Beust oder zu den Beziehungen zwischen Gartenzwergen und Bergbau. In den meisten Fällen werden die Befunde in einen größeren historischen oder räumlichen Rahmen gestellt. Vor allem ist dieses Buch aber wieder eines, das Interesse für die faszinierende Welt der Stadtarchäologie weckt, das Arbeitsweisen im Gelände vorführt und auch Zweifel anmeldet, wenn insbesondere Funde der Vor- und Frühgeschichte trotz des ersten Anscheins nicht zwingend eine bergbauliche Verwendung gehabt haben müssen.
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Lars Bluma/ Michael Farrenkopf/ Stefan Przigoda, L&H Verlag, Berlin 2018, 272 S., zahlr. Abbn., ISBN 9783939629504, € 25,00 Rechtzeitig zur Neugestaltung der Ausstellung im Deutschen Bergbau-Museum haben drei seiner Mitarbeiter mit wissenschaftlichem Anspruch diesen Überblicksband über den Bergbau, insbesondere in Deutschland, für den interessierten Laien verfasst. Kurze Kapitel behandeln die historische Entwicklung, die unterschiedlichen Lagerstätten, Bergbausagen und –mythen, die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten der Kohle seit dem Industriezeitalter, die Bergbautechnik, die Gefahren und die Sicherheit im Bergbau, die kulturellen Implikationen und Traditionen, die vom Bergbau veränderten Landschaften sowie schließlich die zukünftigen Konkurrenzen und Perspektiven. Mit der Absicht, dem Leser Lust auf die zahlreichen Bergbaudenkmäler und auf die Bergbaumuseen zu machen, ist das Buch reich mit informativen und/oder dekorativen Abbildungen ausgestattet. Insgesamt bietet das Buch einen gelungenen Einstieg in die Geschichte und die Welt des Bergbaus.
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Geschichte des deutschen Bergbaus Band 4: Rohstoffgewinnung im Strukturwandel. Der deutsche Bergbau im 20. Jahrhundert.

Dieter Ziegler (Hg.), 688 S., zahlr. Abbn., Münster 2013, ISBN 9783402129043, € 89,00 Der vierte Band beginnt mit der Darstellung des Bergbaus in der Kriegswirtschaft. Es folgen Kapitel über den Bergbau in der DDR sowie über den Wiederaufstieg und den Niedergang des westdeutschen Bergbaus. Dieser Wandel war einerseits begleitet von einer dramatischen Entwicklung der Abbautechnik und hatte andererseits weitreichende Implikationen auf die Arbeitsbeziehungen und die Sozialpolitik im Bergbau. Die beiden letzten Kapitel führen die Geschichte des Bergbaus in die Gegenwart mit der Betrachtung der Beziehungen zwischen Bergbau und Umwelt sowie seiner Weiterführung ins 21. Jahrhundert als Teil der Industriekultur.
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Geschichte des deutschen Bergbaus Band 3: Motor der Industrialisierung. Deutsche Bergbaugeschichte im 19. und frühen 20. Jahrhundert.

Klaus Tenfelde (+) und Toni Pierenkemper (Hg.), 631 S., zahlr. Abbn., Münster 2016, ISBN 9783402129036, € 89,00 Im dritten Band ist der Bergbau Grundlage und Motor des Industriezeitalters. Nach einer Einordnung Deutschlands in die bergbaulichen Rohstoffmärkte im 19. und frühen 20. Jahrhundert steht zunächst die produktionstechnische, wirtschaftliche und unternehmerische Entfaltung des Bergbaus einschließlich der sozialen Folgewirkungen im Vordergrund. Der Bergbau und die mit ihm verbundene Montanindustrie löste eine bis dahin nicht gekannte Migration und in Folge eine umfangreiche Stadtentwicklung aus. Aus seiner Sonderstellung entwickelten sich zum einen spezifische Arbeitsbeziehungen und ein besonderes Verhältnis zur Politik. Daraus und infolge des weitreichenden Aufschwung ergab sich die Notwendigkeit der Weiterentwicklung des Bergrechts. Auch dieser Band schließt mit einem Kapitel über den Bergbau als Thema der Kunst ab. Die seit etwa 1850 verlässlich vorhandenen statistischen Daten und das neue Medium der Fotografie ermöglichen eine solide und ansprechende Ausstattung dieses Bandes; hinzu treten im Kapitel zur Stadtentwicklung gut ausgearbeitete Karten.
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Neue Buchbesprechung der Veröffentlichung Geofaktor Mensch unseres Mitglieds Dr. Diethard Meyer in Geopark Ruhrgebiet News
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