Vorträge und Exkursionen

18. September 2025
18:00
20:00

Dipl.-Geol. Florian Guballa und Dipl.-Geol. Ulrike Stottrop, Essen

Es war ein herber Rückschlag: Vor wenigen Wochen stoppte die Regierung Boliviens ein geplantes deutsch-bolivianisches Joint Venture, mit dem ab 2022 etwa 30.000 bis 40.000 Tonnen Lithiumhydroxid aus dem Salzsee von Uyuni in Bolivien gewonnen werden sollten. Das Beispiel zeigt, wie schwierig es sein kann, die Versorgung der deutschen Wirtschaft mit wichtigen Rohstoffen zu sichern.

Rohstoffe sind essentiell für die wirtschaftliche Entwicklung, den Wohlstand und den Lebensstandard eines Landes. Weltweit steigt der Bedarf immer weiter an. Durch die ungleiche globale Verteilung ergeben sich allerdings kritische ökonomische und geopolitische Machtverhältnisse, die zu Konflikten führen. Deutschland, einer der weltweit größten Rohstoffkonsumenten, muss einen Großteil fossiler Energierohstoffe, viele wichtige Industriemineralien und sämtliche Metallrohstoffe importieren. Einzig die als Bau- und Werkstoffe wichtigen sogenannten „Steine und Erden“ sowie Stein- und Kalisalz werden noch in größerem Umfang im eigenen Land gewonnen. Doch auch die werden langsam knapp und Jahre nach Schließung der letzten deutschen Zeche auf Steinkohle steht Kokskohle, wie auf Prosper Haniel gefördert, international auf der Liste kritischer Rohstoffe. Umso wichtiger ist für Deutschland eine zukunftsorientierte Rohstoff-Versorgungsstrategie, an der sowohl die Unternehmen als auch der Staat mitwirken. 2010 wurde innerhalb der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe die DERA (Deutsche Rohstoffagentur) gegründet. Für die Bundesregierung und insbesondere für die deutsche Wirtschaft analysiert und bewertet sie die internationalen Rohstoffmärkte, zeigt Preis- und Lieferrisiken auf sowie neue Rohstoff- und Rohstoffeffizienz-potentiale bei mineralischen Rohstoffen. Zudem versucht sie Netzwerke insbesondere mit rohstoffreichen Ländern aufzubauen. Doch reicht die Strategie?

Anschließend laden wir Sie nach dem Vortrag am 18.09.25 zur Mitgliederversammlung 2025 ein.

Folgende Tagesordnung ist vorgesehen:

  1. Feststellung der Beschlussfähigkeit und Verabschiedung der Tagesordnung
  2. Bericht des Vorsitzenden
  3. Bericht des Schatzmeisters
  4. Bericht der Kassenprüfer
  5. Bestätigung der Kassenprüfer
  6. Entlastung des Vorstands
  7. Neuwahl des Vorstands
  8. Gründung der GeoGes und Wahl der Delegierten
    Erläuterung: Die Deutsche Gesellschaft für Geographie (DGfG) hat zur Gründung eines Verbandes der Geographischen Gesellschaften (GeoGes) in Deutschland, Österreich und in der Schweiz aufgerufen.
    Ziel ist u.a. die bessere Vernetzung der Gesellschaften, die Nutzung der gemeinsamen und aktuellen Datenbank für Vortragende und Unterstützung in der Außendarstellung.
    Unsere Nachbargesellschaft, die Gesellschaft für Geographie und Geologie Bochum, wird ebenfalls der zu gründenden Gesellschaft beitreten.
  9. Exkursionen und Vortragsprogramm 2025/26
  10. Verschiedenes

Wünsche nach Änderungen bzw. weiteren Tagesordnungspunkten bitte
spätestens bis zum 10.09.25 an den Vorsitzenden oder Schriftführer.

Foto: Piesberg (Max Wiesenbach, CC-BY-SA 4.0)

Ort: Haus der Technik, Hollestr. 1, 45127 Essen

23. Oktober 2025
18:00
19:30

Prof. Dr. Jan Harff, Universität Stettin/ Polen, University of Szczecin, Institute of Marine and Environmental Sciences Leibniz Institute for Baltic Sea Research, Warnemünde/ Germany

Als hochsensible Meeresgebiete sind die Randmeere besonders den Auswirkungen des Klimawandels, aber auch dem anthropogenen Druck durch die zunehmende wirtschaftliche Nutzung der Meere, ihrer Küsten und Einzugsgebiete ausgesetzt. Um diese fragilen Ökosysteme und Lebensräume zu schützen und gleichzeitig die nachhaltige Nutzung wertvoller Meeresressourcen zu gewährleisten, sind holistische Konzepte für Managementstrategien auf Grundlage der ganzheitlichen Betrachtung der Randmeere einschließlich ihrer Küsten und Einzugsgebiete erforderlich.

Den räumlichen Rahmen der Wechselwirkung von Klima, Geosystem, Ökosystem und sozioökonomischen System bestimmen die Schelfmeere, ihre Küsten und terrestrischen Einzugsgebiete. Der zeitliche Rahmen wird durch den letzten glazialen Zyklus, insbesondere aber das Holozän und das Anthropozän bestimmt. Wesentliche Forschungsdaten werden bei Schiffsexpeditionen gewonnen, bei denen neben ozeanographischen Messungen die Beprobung von Sedimenten eine besondere Rolle spielt, die vor allem durch Proxydaten Schlüsselinformationen für die Rekonstruktion langfristiger Entwicklungstrends liefern.

Problematik und Lösungskonzepte werden im Vortrag durch Vergleiche der glazio-isostatisch kontrollierten Ostsee und dem westgrönländischen Schelf mit dem isostatisch stabilen südafrikanischen Schelf (Agulhasbank), monsunkontrollierten südasiatischen Randmeeren und der von seismischer Aktivität bedrohten Salish Sea an der nordwestlichen amerikanischen Küste veranschaulicht.

Abb.: Globale relative Meeresspiegeländerung (mm/a). Randmeere im Vergleich von West nach Ost: Salish Sea, Westgrönländischer Schelf, Ostsee, Südafrikanischer Schelf (Agulhasbank), Südchinesisches Meer (modifiziert nach Groh und Harff, 2023)

Ort: Haus der Technik, Hollestr. 1, 45127 Essen

3. Dezember 2025
18:00
19:30

Prof. Dr. Hans-Werner Wehling und Dagmar Wehling


hierzu erfolgt eine gesonderte Einladung -

Wichtig: Der EGGG-Abend findet aus organisatorischen Gründen an einem Mittwoch statt.

Ort: Essener Hof, Am Handelshof 5, 45127 Essen

Foto: Barcelona (dronepicr via Wikimedia Commons, CC-BY 2.0, 2021)

Neue Rezensionen von Prof. Dr. H.-W. Wehling 2025

Um zu den Rezensionen zu gelangen, bitte die Fotos anklicken!

Liebe Mitglieder, gerne möchten wir Sie auf die Publikationen unseres Mitglieds Prof. Dr. Ulrich Schreiber hinweisen.

Das Geheimnis um die erste Zelle: Dem Ursprung des Lebens auf der Spur (Springer Verlag)

Eine der größten Fragen der Wissenschaft steht vielleicht in naher Zukunft vor der Aufklärung.

Wie ist das Leben auf der Erde entstanden? Wo genau liegt der Ursprung? Welche Schritte waren von Nöten? Und wie hängen die komplexen Vorgänge zusammen? Zahlreiche Modelle wurden bereits beschrieben, die die grundlegenden Schritte für die Bildung organischer Moleküle auf der Erde oder im Weltall erklären. Doch scheiterten diese bisher daran tatsächlich plausible Szenarien für die entscheidenden Stufen der Lebensentwicklung daraus abzuleiten. Bei allen intensiven Überlegungen wurde ein Raum, ein Ort auf der Erde, übersehen, der eine Vielzahl an Möglichkeiten für die Entstehung der ersten Zelle bereithält. Mit einem Schlag scheint dieser Raum viele Probleme auf der Suche nach dem Ursprung des Lebens zu lösen. Es sind wassergefüllte Spalten, sogenannte Bruchzonen, in der kontinentalen Erdkruste, die alle Voraussetzungen für eine komplexe organische Chemie bieten. Prof. Dr. Ulrich Schreiber nimmt seine Leser mit auf seine ganz persönliche Reise hin zur Antwort auf die vielleicht größte Frage der Biologie. So erklärt er nicht nur, wie die einzelnen Puzzleteile der Entwicklung des Lebens zusammen passen, sondern berichtet über seine persönlichen Erfahrungen in diesem schwierigen Forschungsfeld. Dabei zeigt er, dass erste Laborversuche unter realistischen Bedingungen eindrucksvoll eine chemische Evolution bestimmter organischer Moleküle bestätigen. Die Versuche sind an Prozesse angelehnt, wie sie von Beginn an in der tieferen Erdkruste stattgefunden haben. Zum ersten Mal legt der Autor seine Hypothese zur Speicherung genetischer Informationen in Form der RNA der breiten Öffentlichkeit vor.

Die Flucht der Ameisen - Neuauflage

Wenn die Erde erbebt und der Rhein in Flammen steht, ist nichts mehr sicher.

Ein unheilvolles Zittern durchläuft den Rhein. Der erfahrene Geologe Gerhard Böhm bemerkt die Anzeichen zuerst: ungewöhnliche Bewegungen im Erdreich und das seltsame Verhalten der Waldameisen. Trotz des frühen Wintereinbruchs sind die Ameisen noch aktiv, und die Beben häufen sich. Steht ein Vulkanausbruch bevor? Und was hat die Befürchtung mit den Ameisen zu tun?

Böhm ist mehr als beunruhigt und sucht fieberhaft nach verbindlichen Indikatoren. Zu spät.

In der Silvesternacht geschieht das Unfassbare: Mit einer heftigen Eruption bricht zum ersten Mal nach über 10.000 Jahren in Deutschland ein Vulkan aus.

In Koblenz und den Orten am Mittelrhein herrscht Panik. Die eruptive Gewalt stürzt den Rhein ins Chaos, Lava versperrt den Fluss, und riesige Wassermassen drohen, Städte wie Mainz und Frankfurt zu überschwemmen. Die Lage scheint aussichtslos…

Prof. Ulrich C. Schreiber entwirft einen wissenschaftlich fundierten Geo-Thriller, in dem man hautnah miterlebt, wie brachiale Naturgewalten eine ganze Region verwüsten und den betroffenen Menschen die sicher geglaubte Lebensgrundlage entziehen. Der Bestseller »Die Flucht der Ameisen« verwebt wissenschaftliche Genauigkeit mit packender Spannung und führt die Leser an die Grenzen menschlicher Beherrschbarkeit gegenüber den gewaltigen Kräften der Natur.

Weitere Informationen: https://calderan.de/produkt/978-3-98600-027-1/

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