
Henkel, Moritz; Jessen, Anna; Vollenweber, Ingemar (Hg.), Dortmund (Kettler-Verlag) 2024, 263 S., ISBN 9783987411687
Dieses am Lehrstuhl Städtebau der TU Dortmund entstandene Werk verbirgt hinter einem unter geographischen Usancen unzulässig weit gefassten bis irreführenden Obertitel eine exquisite Darstellung ausgewählter Siedlungen/Wohnquartiere, die wiederum verschiedenen perspektivischen Phasen im Wohnungsbau des Ruhrgebiets zuzuordnen sind – Arbeitersiedlungen, die Reformblöcke der 1920er Jahre, pragmatische Ensembles der 1950er Jahre, experimenteller Wohnungsbau und Großwohnanlagen. Nach einem Einleitungstext wird jede Siedlung durch städtebauliche Kenngrößen, einen Schwarzplan, aufwändige Aufriss- und Grundrisszeichnungen und erläuternde Fotos vorgestellt, wobei die Vereinheitlichung der zeichnerischen Darstellung die Vergleichbarkeit erhöht. Verbunden werden diese Präsentationen durch erläuternde Kurztexte, die die vorgestellten Quartiere in raumzeitliche und übergeordnete städtebaulich-architektonische Zusammenhänge stellen. Sieht man von der sattsam bekannten Larmoyanz über die Tristesse des Ruhrgebiets ab, die gelegentlich durchscheint und für die natürlich auch Grönemeyers „Bochum“ bemüht wird, so gelingt es dem Band doch herauszuarbeiten, welche prägenden, richtungsweisenden und unerwarteten Entwicklungssprünge/-prozesse diese in ihrer urbanen (Wohnungsbau-)entwicklung so andersartige Metropolregion durchgemacht hat.