Das Ruhrgebiet im Ersten Weltkrieg. Technik und Wirtschaft.

Das Ruhrgebiet im Ersten Weltkrieg. Technik und Wirtschaft.

Manfred Rasch: Das Ruhrgebiet im Ersten Weltkrieg. Technik und Wirtschaft. Münster (Aschendorff) 2022, 553 S., zahlreiche Abbildungen, ISBN 978-3-402-13334-7

Wenngleich der Autor in seinem Resümee am Ende des Buches noch zahlreiche Desiderate im Hinblick auf das Thema des Ersten Weltkriegs und der Entwicklung und des Verhältnisses von Technik und Wirtschaft konstatiert und seine vorliegende Veröffentlichung als überblickshafte regionale Studie mit technikgeschichtlichen Fragen bezeichnet, so bedeutet „überblickshaft“ hier nicht „oberflächlich“, sondern der Autor erschließt hier in großer thematischer Breite eine wirtschaftsgeschichtlich wichtige Periode in der Ruhrgebietsentwicklung. Die 23 Kapitel folgen einer überzeugenden Sachlogik. Nach der Darstellung der wirtschaftlichen Sofortmaßnahmen nach Kriegsbeginn werden die Produktion von Sprengstoffvorprodukten, die Gewinnung flüssiger Treib- und Schmierstoffe, die Munitionserzeugung und Geschützproduktion, die Marine- und Luftrüstung sowie die Herstellung sonstiger Kriegsprodukte analysiert. Es folgen Kapitel über die Eisenbahnentwicklung sowie über die Energie-, Rohstoff- und Lebensmittelversorgung. Zivile und militärische Bautätigkeit sowie Instandhaltungsmaßnahmen infolge Kriegszerstörungen bilden den nächsten Schwerpunkt. Das Hindenburgprogramm zur Förderung der Kriegsproduktion entfaltete im Ruhrgebiet eine große transformatorische Kraft, erzeugte jedoch auch technische Probleme. Es erforderte die Entwicklung einer Reihe von Ersatzstoffen und war angesichts des kriegsbedingten Arbeitskräftemangels nur durch den Einsatz von Frauen und die Zwangsrekrutierung von Zwangsarbeitern und Strafgefangenen zu erfüllen. Die Berliner Politik nahm zunehmenden Einfluss auf die Gestaltung der regionalen Wirtschaft, die „Waffenschmiede“ wird geboren und übt eine hohe Attraktion auf verschiedene Politiker- und Interessengruppen auf. Ergebnisse der Kriegswirtschaft waren zum einen erhebliche Kriegsgewinne der Unternehmen, zum anderen deren Konzentrationstendenzen. Das Kriegsende brachte grundlegende politische Veränderungen auf nationaler und regionaler Ebene mit sich, denen zeitweilige wirtschaftliche Abbrüche folgten, die wiederum wirtschaftliche Neuausrichtungen notwendig machten und neue Interessensgemeinschaften entstehen ließen. Dennoch wurden in den gut fünf Jahren, die dieses Buch zeitlich umfasst, auch nachhaltige Wirtschaftsstrukturen aufgebaut und innovative technische Entwicklungen auf den Weg gebracht, die dazu beitrugen, dass das Ruhrgebiet etwa 1936/37 seinen organisatorisch-technischen Höhepunkt erreichten konnte, bevor es – wenngleich mit anderen inneren Strukturen - wieder zur „Waffenschmiede“ des deutschen Reichs wurde. Dieses Buch von Manfred Rasch ist faktenreich, vielschichtig und inspirierend. Indem es „überblickshaft“ ist, zeigt es an vielen Stellen auf, wo es sich lohnt, andere Quellen zu erschließen oder weitergehende Forschungen zu betreiben.  

Aktuelles

Aufgrund von Corona-Situation planen wir derzeit nur für wenige Monate. Mitglieder erhalten vorläufig die Vortragsankündigungen per Post und falls vorhanden auch per E-Mail.

Liebe Mitglieder, gerne möchten wir Sie auf die Publikationen unseres Mitglieds Prof. Dr. Ulrich Schreiber hinweisen.

Das Geheimnis um die erste Zelle: Dem Ursprung des Lebens auf der Spur (Springer Verlag)

Eine der größten Fragen der Wissenschaft steht vielleicht in naher Zukunft vor der Aufklärung.

Wie ist das Leben auf der Erde entstanden? Wo genau liegt der Ursprung? Welche Schritte waren von Nöten? Und wie hängen die komplexen Vorgänge zusammen? Zahlreiche Modelle wurden bereits beschrieben, die die grundlegenden Schritte für die Bildung organischer Moleküle auf der Erde oder im Weltall erklären. Doch scheiterten diese bisher daran tatsächlich plausible Szenarien für die entscheidenden Stufen der Lebensentwicklung daraus abzuleiten. Bei allen intensiven Überlegungen wurde ein Raum, ein Ort auf der Erde, übersehen, der eine Vielzahl an Möglichkeiten für die Entstehung der ersten Zelle bereithält. Mit einem Schlag scheint dieser Raum viele Probleme auf der Suche nach dem Ursprung des Lebens zu lösen. Es sind wassergefüllte Spalten, sogenannte Bruchzonen, in der kontinentalen Erdkruste, die alle Voraussetzungen für eine komplexe organische Chemie bieten. Prof. Dr. Ulrich Schreiber nimmt seine Leser mit auf seine ganz persönliche Reise hin zur Antwort auf die vielleicht größte Frage der Biologie. So erklärt er nicht nur, wie die einzelnen Puzzleteile der Entwicklung des Lebens zusammen passen, sondern berichtet über seine persönlichen Erfahrungen in diesem schwierigen Forschungsfeld. Dabei zeigt er, dass erste Laborversuche unter realistischen Bedingungen eindrucksvoll eine chemische Evolution bestimmter organischer Moleküle bestätigen. Die Versuche sind an Prozesse angelehnt, wie sie von Beginn an in der tieferen Erdkruste stattgefunden haben. Zum ersten Mal legt der Autor seine Hypothese zur Speicherung genetischer Informationen in Form der RNA der breiten Öffentlichkeit vor.

Die Flucht der Ameisen - Neuauflage

Wenn die Erde erbebt und der Rhein in Flammen steht, ist nichts mehr sicher.

Ein unheilvolles Zittern durchläuft den Rhein. Der erfahrene Geologe Gerhard Böhm bemerkt die Anzeichen zuerst: ungewöhnliche Bewegungen im Erdreich und das seltsame Verhalten der Waldameisen. Trotz des frühen Wintereinbruchs sind die Ameisen noch aktiv, und die Beben häufen sich. Steht ein Vulkanausbruch bevor? Und was hat die Befürchtung mit den Ameisen zu tun?

Böhm ist mehr als beunruhigt und sucht fieberhaft nach verbindlichen Indikatoren. Zu spät.

In der Silvesternacht geschieht das Unfassbare: Mit einer heftigen Eruption bricht zum ersten Mal nach über 10.000 Jahren in Deutschland ein Vulkan aus.

In Koblenz und den Orten am Mittelrhein herrscht Panik. Die eruptive Gewalt stürzt den Rhein ins Chaos, Lava versperrt den Fluss, und riesige Wassermassen drohen, Städte wie Mainz und Frankfurt zu überschwemmen. Die Lage scheint aussichtslos…

Prof. Ulrich C. Schreiber entwirft einen wissenschaftlich fundierten Geo-Thriller, in dem man hautnah miterlebt, wie brachiale Naturgewalten eine ganze Region verwüsten und den betroffenen Menschen die sicher geglaubte Lebensgrundlage entziehen. Der Bestseller »Die Flucht der Ameisen« verwebt wissenschaftliche Genauigkeit mit packender Spannung und führt die Leser an die Grenzen menschlicher Beherrschbarkeit gegenüber den gewaltigen Kräften der Natur.

Weitere Informationen: https://calderan.de/produkt/978-3-98600-027-1/

Neue Rezensionen von Prof. Dr. H.-W. Wehling

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