Terrestrische Geoarchive, Klimawandel und Dynamik der Menschheit – Potentiale der Geowissenschaften von Kleinasien bis zur Levante

Dr. Markus Julius Schwab, GFZ Helmholtz Zentrum für Geoforschung

Die gesamte Entwicklung des Menschen hin zum modernen Menschen fand im Paläolithikum, der Altsteinzeit (von Mio. bis ca. 10.000 Jahre vor heute) statt. Natürliche Prozesse wie z.B. Klimawandel, Erdbeben und Vulkanismus können die Lebensbedingungen von Lebewesen (einschließlich des Menschen) verändern. Umweltaufzeichnungen in natürlichen terrestrischen Archiven (Paläoklimaarchiven) aus der Vergangenheit bieten Einblicke in die klimatischen Triebkräfte und die Reaktionen der Umwelt.

Die im Vortrag vorgestellte Nutzung von Tephra (Vulkanasche), sowohl sichtbarer als auch nicht sichtbarer (Kryptotephra), kann ein hervorragendes chronologisches Verfahren sein, um chronologische Unsicherheiten zu überwinden. Die mächtigen Vulkane Nemrut (2948 ü. NN) und Süphan (4058 ü. NN) am größten Sodasee der Welt, dem Van See (1648 ü.NN) in Ost-Anatolien sind bedeutende Tephraquellen in der Region, die in zahlreichen paläoklimatischen und archäologischen Archiven zu finden sind. Die bessere Synchronisierung regionaler Aufzeichnungen ist ein Baustein zur Beantwortung der Frage nach dem klimatischen Einfluss auf die Migration der frühen Menschen aus Afrika in das Gebiet des sogenannten Fruchtbaren Halbmonds im östlichen Mittelmeerraum.

Foto: Markus J. Schwab

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