Das Moltkeviertel in Essen. Die etwas andere Gartenstadt

Berger Bergmann/Peter Brdenk (Hg.), Essen (Klartext) 2022, 84 Seiten, ISBN 9783837525601, € 14,95

Die vorliegende Veröffentlichung ist ein weiterer Band in der von den Herausgebern betreuten Reihe „Architektur in Essen“ und kann sich – wie in der Einführung festgestellt wird – auf eine breite Basis vorhandener Literatur stützen. Daher erscheint die Zielsetzung des Buches etwas bemüht. So soll vor allem ein städtebaulicher Bezugspunkt gesetzt und die Straßennamen gebenden Architekten des Viertels in ihrer (zukunftsweisenden) Bedeutung für den deutschen und internationalen Städtebau herausgestellt werden. Für diese ergänzende Sichtweise wird einer Gruppe junger Kunsthistorikerinnen eine Publikationsplattform geboten; dies als „generationsübergreifende“ Umsetzung zu adressieren, erscheint jedoch ein wenig überzogen.

Die Veröffentlichung beginnt mit einer räumlichen und historischen Einordnung des Viertels in die Essener Stadtentwicklung, dies mit Bezügen zu Robert Schmidt, der Gartenstadt-Idee, dem Verhältnis von Gestaltung und Topographie sowie den getroffenen planerischen Festlegungen. Das nächste Kapitel schlägt einen Bogen von einer Betrachtung der verschiedenen Bauphasen mit ihren Stilentwicklungen/-änderungen, über die Betrachtung von Einzelbauten und der Kunst im Moltkeviertel bis hin zu einer Erwähnung berühmter Bewohner des Moltkeviertels. Es folgt die eingangs erwähnte biographische Behandlung der namensgebenden Architekten sowie eine etwas stiefmütterliche der Architekten, die das Moltkeviertel eigentlich gestaltet haben. Der Band schließt ab mit den üblichen Verzeichnissen und einer Aufzählung der Vereine des bürgerlichen Engagements im Moltkeviertel.

Dieses einmal wieder der Öffentlichkeit ins Bewusstsein zu bringen scheint das wesentliche Motiv für diese Veröffentlichung gewesen zu sein. Da die meisten Fakten bekannt sind, ist der Erkenntnisgewinn gering und die biographischen Darstellungen der namensgebenden Architekten kommen über seminaristische Fleißarbeiten nicht hinaus.

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